Mittwoch, 18. Juni 2014

Verletzt, Vertuscht oder Verändert?

Was sind erbauende Worte?

Vor ein paar Wochen habe ich in einer Frauenstunde das Thema gehalten. Es ging um unsere Worte, um genau zu sein um verfaulte oder erbauende Worte.
Die Frauenstunde ist gut gelaufen, ich war zufrieden. Aber im Laufe der anschließenden Unterhaltung kam die Frage auf, ob erbauende Worte immer nette Worte sind.

Und diese Frage hat mich beschäftigt. Was meint Paulus genau, wenn er in Epheser 4,29 sagt:
"Kein Faules Wort komme aus eurem Mund, sondern eins, das gut ist zur notwendigen Erbauung, damit es dem Hörenden Gnade gebe."
Ich fürchte, dass wir Christen genau diese Frage oft falsch beantworten, vielleicht auch falsch beantworten wollen. Wir verstehen, dass unsere Worte den anderen nicht verletzen sollen. Und dann möchten wir gerne etwas sagen, was unser Gegenüber zufrieden macht.
Aber ist das das Ziel erbauender Worte? Sollen sie den Anderen zufrieden stimmen?
Nein, Paulus sagt, sie sollen dem Anderen Gnade geben.


Ein Beispiel für erbauende Worte  


Ich möchte das Problem mal an der Art und Weise, wie wir das Evangelium weiter geben, schildern. Denn hier wird es am deutlichsten, was der Unterschied, zwischen Worten die den Anderen zufrieden machen und Worten die ihm Gnade bringen, ist.

Du hast zwei Möglichkeiten dem Anderen das Evangelium zu sagen.
Erstens: Du erzählst ihm wie sehr Gott ihn liebt, wie toll das Leben mit Jesus ist, dass er die Lösung seiner Probleme ist, weil man immer zu ihm kommen kann...
Oder zweitens: Du sagst ihm was für ein verlorener Sünder er ist, dass er keine Möglichkeit hat zu Gott zu kommen, dass er die Hölle verdient. Aber das Gott ihn unendlich liebt, und dass er deswegen seinen Sohn am Kreuz hat sterben und die Sünde der Welt tragen lassen. Und dass es jetzt die Möglichkeit gibt zu Gott zu kommen, aber dazu muss er bereit sein alles los zulassen was er hat, und dass kann weh tun, aber Gott wird ihm viel mehr geben, als er jemals verlieren kann.

Merkst du den Unterschied. Um mit der ersten Variante jemanden zum wahren, rettenden Glauben zu führen braucht es schon viel Gnade und Geduld von Gottes Seite, aber die Erklärung wird den anderen eher zufrieden stimmen. Er wird sich gut fühlen, aber sich nicht verändern.
Der zweite Weg wird in vielen Fällen zu Empörung und Ärger führen, aber bei einem offenen Herzen sind das Worte, die in dem Menschen Gnade und damit Veränderung bewirken.

Erbauende Worte = wahre Worte


Erbauende Worte sind keine schmeichelnden Worte, Worte die die Wahrheit verschönigen, verdrehen oder einfach weglassen. Erbauende Worte sprechen die Wahrheit, egal wie weh sie tut, aber sie sagen sie mit Liebe, damit der Andere eine Chance zu Veränderung hat.

Ich möchte mich und die neu herausfordern den Mut zu haben, dem Anderen die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie weh tut. Denn die Wahrheit macht uns frei und nur die Wahrheit kann deinem Gegenüber helfen Veränderung zu erleben. Aber nicht ohne Liebe denn..

"Wahrheit ohne Liebe verletzt, Liebe ohne Wahrheit vertuscht, aber Wahrheit mit Liebe verändert."



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2 Kommentare:

  1. Ein sehr wichtiger Gedanke, wie unterschiedlich die Angehensweisen bei Gesprächen sein können.
    lg Lena

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  2. Ja, ich denke das ist ein sehr wichtiges Themen. Wir reden an einem Tag so viel und sind uns doch so wenig bewusst, wie viel Segen oder Unheil wir anrichten können.

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